Für uns Menschen sind die Meere etwas Ewiges, schon immer Existentes, aber das ist natürlich nicht so. Am Anfang der Erdgeschichte bestand unserer Planet nur aus einer kleineren Gesteinsmasse. Erst als die Masse der Erde auf das heutige Maß zunahm indem sie immer mehr Materie anzog, wie Staub aus dem All und durch millionenfachen Meteoriteneinschlag und dadurch sich die Schwerkraft vergrößerte, konnte der Sonnenwind die Uratmosphäre aus Wasserstoff und Helium nicht mehr ständig wegblasen. Diese beiden Elemente sind die am meisten vorkommenden Bausteine des Alls. Sie wurden von der Erde durch ihre Schwerkraft aus dem All angezogen. Von Ozeanen war noch weit und breit kleine Spur.
Nur geschmolzene Gesteine mit treibenden Krusten. Durch Reibungen des Gesteins im Inneren der Erde wurde das Zentrum der Erde eine Schmelze und es gab chemische Reaktionen unter den verschiedenen Gesteinsarten mit neuen Gesteinsarten und Wasser als Resultat. Dieses Wasser kam als superheißer Wasserdampf an die Oberfläche und eine neue Atmosphäre mit vor allem Wasserdampf (71%), Stickstoff 23% und etwa 5% Schwefelverbindungen bildete sich. Langsam, in weiteren Millionen von Jahren, kühlte diese Erdumspannende Dampfglocke ab und kleine Wassertröpfchen kondensierten an Staubpartikeln. Erst als die Erde weiter abkühlte bildeten sich die ersten Pfützen siedendheißen Wassers auf unserem Planeten. Das war vor etwa 3,9 Milliarden Jahren. Die junge Erde besaß jedoch noch keine wirklichen Senken und so stieg der Wasserspiegel, gespeist von einem sintflutartigen Regen, gleichmäßig an und bedeckte schließlich die gesamte Erde in Form des ersten großen Ozeans. Ein wahrhaftig blauer Planet mit einem Meer aus dem nur die höchsten Vulkane als Feuer speiende Inseln herausragten. Unser Urmeer jedoch kühlte über 100 Millionen Jahre weiter ab bis vor etwa 3,8 Milliarden Jahren die ersten Bakterien entstanden und vor etwa 3,5 Milliarden Jahren die Photosynthese (Gewinnung von Energie aus Sonnenlicht) auftaucht. Hierbei werden, mittels Wasser, Kohlendioxyd und Sonnenlicht organische Bauteile zusammengestellt unter Abgabe von Sauerstoff. Der so entstehende Sauerstoff – eigentlich ein Abbauprodukt des damaligen Lebens – sollte das Gesicht der Erde und ihrer Ozeane grundlegend verändern. Zur Zeit des Urozeans bestand die einige Kilometer dünne Erdkruste noch aus Basaltgesteinen welche aber wieder schmolzen, wenn sie wieder durch die immense geologische Aktivität untertauchten. Dadurch bildete sich beim langsamen abkühlen Granit welches ein geringeres Gewicht als Basalt hat und somit an die Oberfläche stieg. Aus diesen riesigen Granitblöcken entstanden dann die Kontinente. Durch Verschmelzen, auseinander Brechen und Driften entsteht dann das heutige Gesicht unserer Erde und damit auch ihrer Ozeane. Der Atlantik im Vergleich zu den anderen Ozeanen ist noch ein Baby. Er entstand erst durch das Auseinanderdriften von einerseits Afrika/Europa und Nord/Südamerika vor gerade einmal 150 Millionen Jahren, die Zeit der Saurier. Seither hat er sich zum zweitgrößten Ozean entwickelt und dehnt sich auch heute noch mit mehreren Zentimetern (!!!) pro Jahr aus. Zwei Faktoren, Vulkane/tektonische Aktivität und das Leben auf der Erde, bestimmen fortan das Schicksal der Ozeane.
Michel Robeers