Lady W. (50) tells me whilst covered in tears: “My husband left me 4 years ago for a 10 year younger woman. As a result of that I started the divorce. But since then my life became without meaning, I cry a lot, I have no energy, I feel bad. I consult doctors because of my sleep disorders, I eat too much and I have regular headaches. I don’t know how to continue my life, I have no fun anymore in my work and I started taking pills to cope with this world. At occasions I take to the bottle. What’s wrong with me?”
Meine Antwort: Liebe Frau W.
Ich habe den Eindruck, Sie haben diese Scheidung (und sicher auch alles das, was davor war) überhaupt noch nicht überwunden. Da ist noch so viel Traurigkeit und Mutlosigkeit in Ihnen, wahrscheinlich sind auch noch viele alte Verletztheiten da, was ja oft passiert, wenn ein Mann (nach längerer Ehezeit) sich von seiner Ehefrau trennt, oder umgekehrt. Doppelt ungut wird mir oft das Gefühl geschildert, wenn ein Ehemann seiner Ehefrau eine jüngere Frau vor die Nase setzt, bzw. sich aufgrund einer jüngeren Partnerin von ihr trennen möchte, was erfahrungsgemäß Frauen sehr in ihrem Selbstbewusstsein verletzt.
Nur ist das natürlich keine Lösung, nach 4 Jahren immer noch mutlos und traurig
daheim zu sitzen, Psychopharmaka einzunehmen und/oder zu versuchen, öfter diese Gefühle durch Alkohol erträglich zu machen. Was Sie von sich
schildern, das klingt im Moment ganz klar nach einem depressiven Verhalten, oder wie wir therapeutisch sagen „reaktive Depression“ wahrscheinlich aufgrund dieser Ehe- und Scheidungssituation.
Natürlich ist das nun kein Trost, aber Sie sind nicht die erste, die einen solchen Einbruch, einen solchen Erdrutsch nach Trennung und Scheidung erlebt. Klar, man kann sich davon zuschütten und erdrücken lassen (weint oft, ist mutlos und traurig usw.) Nur ist meiner Überzeugung nach nicht der Sinn des Lebens, in einer solchen Situation bis zum Ende Ihres Lebens in Mutlosigkeit und Traurigkeit, Psychopharmaka und Alkohol stecken zu bleiben, oder gar darin für immer zu versumpfen.
Leben hat nun einmal Höhnen und Tiefen und dass, was Sie da gerade erleben, dass gehört nun einmal zum Leben mit dazu, auch wenn wir uns das nicht gerade wünschen.
Auch wird die liebende, harmonische Partnerschaft, mit der altkatholischen Tradition: „Bis dass der Tod Euch scheide“ wird heute langsam immer mehr zu einer Rarität. Viele amerikanische Paartherapeuten sprechen heute sowieso nur noch von „Lebensabschnittspartnern“, in Anbetracht dessen, dass wir Menschen heute viel älter werden und wir uns ständig weiter entwickeln und verändern.
Und so unterliegt auch eine Ehe und Partnerschaft ständigen Anpassungen und Veränderungen, auch mit den oft zwangsläufigen Auseinandersetzungen, die zu diesen Prozessen meist mit dazugehören.
Aber wenn man diesen Entwicklungsprozessen ausweicht und hier nicht aufpasst, z.B. ständig aktiv miteinander redet usw., dann kann eine Partnerschaft langsam aber sicher zu einem geschmacklosen Eintopf werden, mit der Folge, dass die Liebe immer kleiner wird, es Zerwürfnisse, Trennungen und irgendwann für den Partner(in), der/die die Nase voll hat, einen neuen Partner gibt.
Wer dann zurückbleibt, fühlt sich oft belogen und betrogen, ist wütend und aggressiv, oder reagiert auf der anderen Seite (so wie Sie) mit Mutlosigkeit und Depression.
Nur, - 4 Jahren Trauer, Alkohol und Psychopharmaka, - dass kann es doch nicht sein! Glauben Sie mir eines: Ihr Mann ist nicht mit einer anderen Frau weggegangen, weil „Fremdgehen und Ehebetrug“ so schön sind. Solche Trennungen zeigen doch immer den Endpunkt einer Endwicklung an – an dem Beide ihren Anteil haben (was man ja nie gern hört, weil man ja immer meint, es sei der andere der…). Vielleicht haben Sie auch gar nicht gemerkt, was in den letzten Jahren in Ihrer Ehe los war, wie das oft so ist.
Aber nun, nach fast 4 Jahren „Trauerzeit und Depression“ ist die Zeit gekommen zu akzeptieren und den Tatsachen ins Auge zu schauen, das Vergangene wirklich los zu lassen und endgültig von Ehe, Ehemann und Ehe-Vergangenheit Abschied zu nehmen.
Hören Sie endlich auf zu Trauern! Akzeptieren Sie endlich die Dinge, so wie sie sind! Tod ist Tod, da hilft auch keine Trauer, kein Psychopharmaka, Alkohol und keine „innere Grabpflege“…
Schluss damit und kommen Sie endlich wieder zurück in das Leben.
Es dient nicht dem Leben, ständig im dunklen Sumpf seiner vergangenen Gefühle und Lebensbilder fest zu stecken.
Möchten Sie nicht auch in Ihrem Leben endlich wieder einmal Freude empfinden, die Sonne wieder scheinen zu sehen, neue Aktivitäten ins Leben hinein bringen und irgendwann wieder einmal einen neuen Partner haben, der Sie in den Arm nimmt? Das ist das lebendige Leben und danach sollten Sie wieder streben. Und denken Sie daran: Tod ist Tod, da hilft auch keine Trauer, kein Psychopharmaka, Alkohol und keine „innere Grabpflege“…
Ich empfehle Ihnen also, suchen Sie sich einen Therapeuten, oder jemanden Ihrer Wahl zu dem Sie vertrauen haben. Beginnen Sie die ganze Ehegeschichte, diese Scheidungsgeschichte mit all den Hintergründen einmal auf zuarbeiten, damit Ihnen nicht noch einmal das gleiche passiert und damit Sie wieder Luft für Ihr Leben bekommen, das in Ihren Gefühlen auch wieder etwas wie Sonne scheinen kann.
…und sollten Sie daran glauben, so gehen Sie in eine Kirche, stellen Sie eine Kerze für sich selbst und für Ihren Ex- Ehemann auf und wenn Sie es vermögen, verzeihen sie ihm und sich selbst. Legen Sie all Ihre Trauer, Ihr Leid, Ihren Schmerz auf diesen Göttlichen Altar (denn Sie brauchen dass heute nicht mehr!) und bitten Sie z.B. dass die Mutter Gottes Ihnen das alles für immer abnimmt.
Ich glaube fest daran: „Sie“ wird Ihnen helfen.
Herzlichst, Ihr Carlo L. Weichert (Heilpraktiker, Gesprächs- und Hypnosetherapeut) aus La Asomada Tel: 928 532 549
Trauer – Nachtrag durch Spirit of Fuerteventura.
Lieber Leser, wenn Sie traurig und deprimiert sind darüber wie Ihr Leben so läuft, dann möchte ich Ihnen vorschlagen das Video unten anzusehen. Es ist in Englisch, und wenn es auch kurz ist und eine Karikatur, es bringt eine Lebenseinstellung auf den Punkt, in der Menschen das Gefühl haben, in einer Sackgasse zu stecken. Genießen Sie das Video und, wichtig, ... denken Sie darüber nach was es sagen will.
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