Die Welt des Planktons auf Fuerteventura.

Plankton ist die schwebende Welt der Ozeane. Und so sind auch die Geschöpfe in dieser Welt, da sie nicht die Möglichkeit haben, gegen die Gezeitenkräfte oder die Strömungen zu schwimmen, und somit getrieben werden. Niemand weiß, wohin die Reise sie führen wird. Und Größe spielt keine Rolle. Ein Mensch im Meer muss auch als "Plankton" betrachtet werden, da er nicht gegen die vorherrschenden Strömungen schwimmen kann. Willkommen in der Welt des Planktons!



 




Einige unserer Mitbewohner auf Fuerteventura sind Viren und Bakterien. Die Viren sind mit etwa 100 Millionen pro Milliliter (etwa ein Teelöffel) reichlich vorhanden. Aber sie sind für den Menschen harmlos. Mikroalgen sind die wichtigste Planktonart. Sie sind der Anfang und das Ende des Lebens. Sie dominieren das Meeresleben und sind in ein tägliches Ballett involviert. Am Morgen tauchen sie auf, um Sonnenstrahlen für ihre Fotosynthese zu sammeln, und im Morgengrauen kehren sie in die ruhigeren und tieferen Schichten zurück. Dieses auf Fotosynthese basierende Verhalten schafft Lebensraum für Fische und andere Meeresbewohner. Und sie sind verantwortlich für jedes zweite Sauerstoffmolekül auf diesem Planeten! Das ist eine wirklich beeindruckende Leistung für solche mikrozellulären Lebewesen. In Zeiten des Klimawandels sollte man auch ihre Fähigkeit erwähnen, viel Kohlendioxid aus unserer Atmosphäre abzutrennen und zu halten, auch nach ihrem Tod, wenn sie auf den Grund der Meere sinken.

Wenn man Wale fragen würde, dann wären kleine Krabben und Krustentiere wie Krill ganz oben auf der Liste der Planktonarten, denn Wale brauchen immense Mengen dieser Kreaturen, um sich zu ernähren und Reserven für ihre Reise durch die Antarktis zu schaffen, wo sie sich paaren.

Aber es gibt nicht nur "permanente Bewohner" im Reich des Planktons. Viele Jungfische oder Larven von Fischen und anderen marinen Lebewesen sind temporäre Mitglieder der Planktongemeinschaft. Erst wenn sie eine bestimmte Größe erreicht und genügend Energie gesammelt haben, wechseln sie in das Reich der aktiven Schwimmer und beginnen ihre Reise durch die Ozeane, auch gegen den Strom.

 

Dr. A. Lüdeking

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