Ein Gleichgewicht finden zwischen UV-A und UV-B.
Es ist ein sensibles Thema: eine dunkle Sommerbräune vs. eine gesunde Blässe scheidet die Geister. Wie viel Sonne verträgt ein Mensch und wie gefährlich sind die Strahlen wirklich für unsere Haut?
Das von den 70er- bis in die 90er Jahre sehr beliebte ausgiebige Sonnenbad hat ausgedient. Doch zunächst die Frage, worum geht es eigentlich?
Die Sonne sendet ein großes elektromagnetisches Spektrum auf die Erde, das unter anderem aus sichtbarem Licht und aus der nicht sichtbaren, sogenannten ultravioletten Strahlung von UVA bis UVC besteht. Wichtig für ihre positiven wie negativen Wirkungen sind zunächst die Spektren UVA und UVB. Gerade auf Fuerteventura ist dieses Thema von großer Bedeutung, da die Insel viel näher am Äquator liegt als zu Hause und die Sonneneinstrahlung daher viel aggressiver ist.
Das UVA-Licht bräunt die Haut unmittelbar, indem es bereits vorhandenes Pigment in den tieferen Hautschichten nachdunkelt. Deshalb arbeiten Solarien bei der Bestrahlung meist mit einem höheren UVA-Anteil. Zudem ist die Sonnenbrandgefahr während der Bräunung geringer.
Jedoch Vorsicht: Die angeblich „ungefährliche“ Solariumsbräune ist aber bei weitem nicht ohne Nebenwirkungen! Das langwelligere UVA-Licht dringt relativ tief in die Haut ein und schädigt das Kollagengerüst der Haut! Die Folgen sind eine verstärkte Hautalterung mit Faltenbildung und Pigmentflecken.
Das kurzwellige UVB-Licht hingegen ist der „Übeltäter“, der uns einen kräftigen Sonnenbrand beschert. Es regt durch seine hohe Energie die Zellen der Haut an, Melanin zu bilden und führt zu einer langsamen aber intensiven Bräunung. Für die Entstehung von Krebs wird vor allem das UVB-Licht verantwortlich gemacht. Man nimmt an, dass häufige Sonnenbrände, vor allem in jungen Jahren erlitten, die Entstehung des gefürchteten und gefährlichen „schwarzen Hautkrebses“, des malignen Melanoms, begünstigen.
Jedoch führt auch langjähriges übermäßiges Bräunen ohne Sonnenbrände zur Krebsentstehung. Vor allem der „weiße Hautkrebs“, das Basalzellkarzinom, entsteht auf chronisch lichtgeschädigten Hautarealen wie Stirn, Gesicht, Rücken oder Brust. Hier entwickelt sich auch das weniger bekannte Spindelzellkarzinom, das Spinaliom.
In den vergangenen Jahrzehnten treten all diese Krebsarten immer häufiger auf, vor allem der schwarze Hautkrebs. Dies liegt an unseren modernen Freizeitgewohnheiten, den wir uns eben am liebsten in der Sonne widmen. Auch der erhöhte UVB-Anteil des Lichtes, hervorgerufen durch die sogenannten „Ozonlöcher“ in denen weniger UVB gefiltert wird, scheint eine Rolle zu spielen.
Auf der anderen Seite der Waage stehen die positiven Effekte des Sonnenlichtes. Zum Beispiel hebt es unsere Stimmung und sorgt für die Vitamin-D-Produktion in der Haut. Allerdings ist hierfür kein „Sonnenvollbad“ nötig: je nach Hautyp sind 5 bis 15 Minuten ausreichend.
Laut heutigem Wissensstand soll mässige(!) Sonnenbestrahlung einen gewissen Schutz gegen Lymphknotenkrebs und schwarzen Hautkrebs bieten. Dafür verantwortlich sollten vor allem die Sonnenlichtkomponenten des sichtbaren Lichts (VIS) und der Infrarotstrahlung (IR) sein.
Verwenden Sie beim Sonnenbad immer eine Sonnencreme mit einem Schutzfaktor von mindestens 30; besser ist eine Creme mit Faktor 50. Es dauert zwar länger, bis man gebräunt ist, aber die Haut wird viel weniger geschädigt.
Verzichten Sie also auf dunkelbraun und baden Sie gesundheitsfördernd in der Fuerteventura-Sonne!
(Hrsg. aus einem Artikel von Heike Bludau)
Michel Robeers