Wie eine Kurzzeitlösung zum Hauptproblem werden könnte.
Die sogenannten „Säureblocker“ helfen Menschen mit heftigem Sodbrennen oder Zwölffingerdarmgeschwüren. Doch wieviel davon verträgt unser Körper?
Die Protonenpumpen-Hemmer (PPI), im Volksmund schlicht „Säureblocker“ genannt, sind aus dem medizinischen Alltag nicht wegzudenken, denn sie verschaffen Patienten mit Reflux (Sodbrennen) oder Ulcus duodeni (Zwölffingerdarmgeschwür) enorme Erleichterung.
Jedoch hat sich die Einnahme dieses Medikaments in den letzten Jahren zu einem regelrechten Boom entwickelt. So greift der eine oder andere schon bei dem Gedanken an Sodbrennen oder Magenschmerzen zu Panto-/ Omeprazol & Co. oder nimmt die kleine Pille zur „Prophylaxe“ vor einem Abend mit Alkohol.
Nimmt man diese PPI, die unsere Magensäureproduktion um bis zu 98% blockiert, über einen langen Zeitraum ein, greift man massiv in die natürlichen Körperfunktionen ein. Denn Magensäure ist extrem wichtig, sowohl für die Verdauung als auch zur Abwehr von Infekten.
Und obwohl die Protonenpumpen-Hemmer als relativ gut verträglich gelten, klagen rund 10% der Patienten über Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, Blähungen oder Hautausschlag. Zudem können sich bei regelmäßiger Einnahme schädliche Bakterien, die normalerweise durch die Magensäure abgetötet würden, im oberen Magen-Darm-Trakt ansiedeln.
Noch gravierender sind die Konsequenzen, wenn man die PPI über einen langen Zeitraum einnimmt. Man weiß heute, dass dies zu der Entwicklung einer Osteoporose führen kann und zu unerwünschten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
Nichts spricht gegen eine kurzfristige Einnahme in akuten Fällen, im Alltag sollte man jedoch eher auf bewährte Hausmittel und Verhaltensweisen zurückgreifen. Gegen Sodbrennen helfen in der Regel ganz einfache Maßnahmen: Essen Sie langsam und bewußt, nicht zu viel und nicht zu spät, kauen Sie die Nahrungsmittel gründlich und genießen Sie Alkohol nur in Maßen. Verzichten Sie auf Rauchen, reduzieren Sie Übergewicht und sorgen Sie dafür, dass Ihre Speiseröhre beim Schlafen höher liegt als ihr Magen.
Noch ein Rat: Sollten die Beschwerden trotz dieser Hilfsmittel nicht abklingen, lassen Sie sich auf eine Infektion mit dem Helicobacter pylori Bakterium untersuchen.
(Hrsg. aus einem Artikel von Heike Bludau)
Michel Robeers