Rheuma: die vielen Gesichter des Rheumas.

Rheuma: die vielen Gesichter des Rheumas.

Chronische Schmerzen in Glieder und Knochen.

Morgens "steife Gelenke" und eigentlich immer schmerzende Knochen, Muskeln und Sehnen - im Volksmund heißt es meist einfach "Ich habe Rheuma". Nicht nur ältere Menschen leiden unter diesen Beschwerden.

Die chronischen Beschwerden am Stütz- und Bewegungsapparat beschreibt der Fachjargon als „rheumatische und muskuloskeletale Erkrankungen“. Denn Rheuma hat mehr als hundert verschiedene Krankheitsbilder, die sich sich in vier Hauptgruppen unterteilen lassen:

Die größte Gruppe sind die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Sie äußern sich vor allem in chronischen Entzündungen der Gelenke, die man Rheumatoide Arthritis, kurz RA, nennt. Sie beginnen meistens in den kleinen Fingern und Zehen, die sich dann vor allem morgens schmerzhaft, geschwollen, warm und steif anfühlen. Bleiben die Beschwerden länger als eine Stunde bestehen, liegt der Verdacht auf eine Rheumatoide Arthritis nahe. Ihre Ursache liegt in unserem Immunsystem, das die eigenen Gelenke und Sehnen, das Körpergewebe, die Haut und manchmal auch innere Organe angreift. In diesem Fall sollte man möglichst bald einen Spezialisten aufsuchen, damit keine bleibenden Schäden entstehen!

Die zweite Gruppe fasst degenerativ-rheumatische Erkrankungen zusammen, bei denen es sich um beschädigte oder krankhaft veränderte Gelenkknorpel handelt. Typische Anzeichen sind Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, die vor allem zu Beginn einer Belastung auftreten, dann aber während der Ruhephasen abnehmen. Ihre Hauptursache liegt in den Abnutzungserscheinungen (Arthrosen) der Knorpel durch Alter, Überlastungen, Verletzungen oder chronische Entzündungen. Sie treten vor allem in den Knien, der Hüfte, den Finger und Zehen oder in der Wirbelsäule auf.

Die dritte Gruppe bilden die chronischen Schmerzsyndrome des Bewegungsapparates. Sie äußern sich vor allem durch chronische Rückenschmerzen, die mit dem Alter zunehmen, durch den sogenannten „Tennis-Ellbogen“ oder das Karpaltunnelsyndrom. Die Ursache liegt meistens in einer Überlastung, die Symptome sind gereiztes, schmerzendes Weichteilgewebe wie Schleimbeutel, Muskeln, Sehnenansätze und Sehnenscheiden.

Unter die vierte Gruppe schließlich fallen die Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden. Zu ihnen zählt der Knochenschwund (Osteoporose), bei dem die Knochen anfällig für Brüche werden, und die Gicht (Arthritis urica). Sie wird durch einen Überschuss der Harnsäure hervorgerufen und äußert sich durch plötzliche, starke Schmerzen und eine Überwärmung in einem Gelenk. Am ehesten betroffen ist das Großzeh-Grundgelenk.

Es gibt Anzeichen dafür, dass ein warmes, trockenes Klima - wie wir es auf Fuerteventura vorfinden - die Symptome vieler rheumatischer Erkrankungen mildert, aber leider kann es nicht als Heilmethode angesehen werden. Für die wirksame Behandlung des „Rheumas“ ist es also wichtig, erst einmal das richtige Profil, also die Ursache der Erkrankung zu finden.

(Hrsg. aus einem Artikel von Heike Bludau)

Michel Robeers